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Scapa Flow

Einführung - Die Geschichte des Angriffs auf der HMS Royal Oak

Der mutige Angriff auf das Schlachtschiff Royal Oak durch U-47 im engl. Hafen Scapa Flow vom Oktober 1939 wird als eine der legendären Kampfhandlungen in die Marine-geschichte eingehen, sowohl hinsichtlich der Bedeutung als auch hinsichtlich der Durch-führung des Angriffes. Der Angriff auf Scapa Flow wird auf immer in die Annalen der Kriegsgeschichte Eingang finden als schönes Beispiel für Kenntnisse, Fähigkeit und Tapferkeit aller Beteiligten. Dieser Vorfall kann als ein kriegsentscheidender gewertet werden, da er die engl. MarineFührung überzeugte, letztendlich nicht unverwundbar zu sein und damit führte diese Erkenntnis zum Grobziel, die Bedrohung durch die Deutsche U-Bootwaffe ernstzunehmen und gemeinsam dagegen vorzugehen.

Der Auftrag

Der Hauptankerplatz der engl. Marine in Scapa Flow, im Norden der Orkney Inseln und noch nördlich von Schottland gelegen, galt lange Zeit als uneinnehmbare Festung, insbesondere gegen U-Bootangriffe, nachdem im Oktober 1918 UB-116 von Oberleutnant Joachim Emsmann mit Mann und Maus durch Minentreffer verloren ging.Es bedurfte schon der besten Fähigkeiten und Fertigkeiten, um in diesen Hafen einzudringen, da der potentielle Angreifer nicht nur mit stärkster Abwehr rechnen mußte, sondern auch mit unvorhersehbaren Strömungsverhältnissen, die ein U-Boot durchaus vom Kurs abweichen lassen konnten. Um mit den Worten von Karl Dönitz zu sprechen, handelte es sich um "das gewagteste aller gewagten Unternehmungen". Um dieses trotzdem erfolgreich durchzuführen, bediente sich der BdU der Luftaufklärung der Luftwaffe überr die Belegung engl. Häfen als auch der Aufklärungsberichte des Kapitänleutnant Wellner, dessen U-14 zwischen dem13. und 29. September als Fernaufklärer an der dortigen Küste patrollierte. Wellner kam zum Schluß, daß der Angriff auf Scapa Flow über den Hoxa Sund möglich erschien, aber nach weiteren Bildern der Luftaufklärung kam Dönitz zu der Erkenntnis, daß diese Aufgabe fast unmöglich sei.

Nachdem alle verfügbaren Aufklärungsergebnisse ausgewertet waren, kam man zu der Erkenntnis, daß der einzigmögliche Zugang zum Hafen nur durch den Holm Sund gegeben war, und zwar nur bei Nacht und nur bei Stillwasser (genau zwischen Ebbe und Flut).

Der Holm Sund ist ausschließlich durch zwei in der Fahrrinne offensichtlich versenkten Schiffen geschützt, die schiffbarenn Gewässer des Kirk Sund behindern sowie eines Schiffes am Nordufe. Südlich dieser Hindernisse bis nach Lamb Holm gibt es eine 170m breite Lücke, von 7m Tiefe, die sich bis ins Flachwasser erstreckt sowie eine kleine Lücke nördlich. Die beiderseitigen Ufer sind praktisch unbewohnt. Nach meinem Dafürhalten ist der Durchbruch an dieser Stelle an der Oberfläche und bei Stillwasser ohne größere Schwierigkeiten möglich. Unsere Hauptsorge gilt der Navigation.

(Dönitz, Zitat aus Versenkung der "Royal Oak", British Admiralty Translation N.I.D. 24/T. 16/45., p. 2)

Nach Abschluß seiner taktischen Erwägungen galt es jetzt nur noch , für diese gewagte Unternehmung den richtigen Mann zu finden, jemanden, der sich trotz der Risiken dazu bereiterklärte. In seinen Nachkriegsmemoiren schrieb der Groß-Admiral dazu:

Aufgrund dieser Aufklärungsergebnisse entschied ich, dass eine Versuch gemacht werden müsste. Meine Wahl fiel auf Kaptänleutnant Prien den Kapitän von U-47. Meiner Meinung brachte er alle persönlichen und beruflichen Fertigkeiten für diese Aufgabe mit. Ich überreichte ihm den gesamten Vorgang und bat ihn, nach Gutdünken zu entscheiden, ob er sich der Sache annähme oder nicht.

(Dönitz, Memoiren: Zwanzig Jahre und zehn Tage)

Dönitz gewährte Prien 48 Stunden , um die Aufgabe zu studieren und zu einer Entscheidung zu kommen. Nach sorgfältiger Untersuchung der Unterlagen war Prien zuversichtlich, die Aufgabe zu meistern auch wenn er gewarnt wurde, daß diese Aufgabe große Schwierigkeiten bergen könne. Operationsbefehl Nordsee No. 16 bezog sich auf die Nacht 13./14. Oktober,in der beide Stillwasser der Tide in Dunkelheit passierten. Bis zum 4.Oktober wurden alle weiteren U-Boote aus dem Operationsgebiet rund um die Orkneys abgezogen.

Orkney Inseln

Am 8. Oktober verließ das komplett aufmunitionierte U-47 vorsichtig den Kieler Hafen, um auf einem sorgfältig abgesteckten Kurs die Orkneys zu erreichen. Der Auftrag fand unter der höchsten Geheimhaltungsstufe statt. Das ging soweit, dass Raeder von Dönitz nur mündlich informiert wurde. Während nun Prien und seine Mannschaft langsam Scapa Flow zustrebten, mag doch so manchem der Oberen Kriegsherrn entgangen sein, was für eine monumentale Aufgabe da in Gang gesetzt wurde.

Auslaufen vor Scapa Flow

U-47 kurz vor Auslaufen aus Kiel Richtung Scapa Flow. Beachten sie bitte die Totenkopf-Zeichnung mit Hut und Schirm, Attributen, mit denen der damalige engl. Premier-Minister Chamberlain karikiert wurde.

Endlich erreichte U-47 am Abend des 13.Oktober die Nachbarschaft von Scapa Flow. Das Boot fuhr langsam den Holm Sund hinauf Richtung des kleineren und besser verteidigten Kirk Sundes, durch den es in den Hafen von Scapa Flow schlüpfen wollte.

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